Das Tageslicht wird durch die Höfe in das Untergeschoss geleitet. Im Stockwerk darüber scheint das Tageslicht durch die verglasten oder offenen Gebäudeenden, aber auch durch horizontale Lichtschlitze über dem Boden. In der Decke erinnern zylindrische Oberlichter an die typischen Rauchlöcher in Brennöfen. Als beim Bau Ofenruinen entdeckt wurden, wurde eines der Gewölbe in der Mitte aufgeschnitten, um die historischen Stätten zu integrieren.
Auch die Konstruktion des Mauerwerks orientiert sich an alter Brennofentradition: Wie in alten Zeiten wurden die Gewölbe aus zweischaligen Ziegelwänden ohne Gerüst aufgebaut und dann mit Beton ausgegossen. Insgesamt wurden 2,8 Millionen Ziegel verwendet, eine Mischung aus neuen und alten Ziegeln, die beim Abriss alter Brennöfen anfielen. Denn um ihre thermischen Eigenschaften zu bewahren, werden Porzellan-Brennöfen alle zwei bis drei Jahre abgerissen und neu aufgebaut. Diese Wiederverwendung hat in Jingdezhen Tradition. Abrissziegel finden sich in vielen Gebäuden der Stadt – und nun auch im Imperial Kiln Museum.
Das Recycling sowie der behutsame Umgang mit der Geschichte des Ortes in Kombination mit dem komplexen Raumprogramm machen dieses Projekt spektakulär. Es bietet alles, was einen öffentlichen Raum auszeichnet, und wurde dafür nicht nur mit dem Gewinn in der Kategorie Sharing public spaces, sondern auch mit dem Grand Prize des Brick Award 22 gekürt.