Identität und Geschichte

Das Fischerstädtchen Volendam ist Wohnort für 22.000 Niederländer und lockt durch seine Nähe zu Amsterdam jedes Jahr zehntausende Besucher an. Sein zentraler Markt- und Hauptplatz, der Europaplein, sollte verschönert werden und eine neue Pflasterung bekommen. Dafür suchte man gemeinsam mit den Bewohnern nach einer Pflastermischung, mit der sich die Bewohner gut identifizieren können. Vier Testabschnitte wurden probeweise verlegt, danach wurde abgestimmt.
 
Die Bewohner und die Gemeinde entschieden sich für die später so genannte Volendam-Mischung, bestehend aus hauptsächlich roten Klinkern, in die sich einige gelbe und anthrazitfarbene Ziegel in einem Muster mischen, das sich auch in den Röcken der Volendamer Tracht findet. Im Zusammenspiel mit den umgebenden Gebäuden am Europaplein ergibt das ein schlüssiges Gesamtbild. Die Pflastermischung kam gut an und wurde in Volendam gleich in zwei weiteren Straßenzügen verlegt.

Der öffentliche Raum wird als Visitenkarte einer Gemeinde verstanden: „Neben dem Aussehen der Gebäude ist auch eine attraktive, gepflegte Umgebung für Bewohner und Besucher wichtig“, sagt Jan Erik de Haan, Projektleiter für den Bereich Tiefbau bei der Gemeinde Edam-Volendam. „Deshalb arbeiten wir seit 2013 bewusst an der Verbesserung der Qualität der öffentlichen Räume in Edam und Volendam. Die Pflasterung ist dabei natürlich ein wichtiger Bestandteil.“
 
Auch in der zu Volendam gehörenden Nachbargemeinde Edam wurden Straßenzüge mit derselben Mischung, in einer etwas abgeänderten Form gepflastert. Der Charakter und die Qualität der Dörfer wurden bei der Suche nach der Mischung sorgfältig berücksichtigt. Ziel war es, die starke Identität und die reiche Geschichte in das Erscheinungsbild des öffentlichen Raums einfließen zu lassen, und das Ziel wurde erreicht: Die neu gepflasterten Straßenzüge in Edam-Volendam fügen sich fast nahtlos in die Atmosphäre und Identität der historischen Straßen ein.