Haus der Menschen

Die Kirche zu einem Ort der Gemeinschaft machen, der nicht ausschließlich der sakralen Kontemplation dient – diesem Anspruch wollte die neue Kirche in Vennesla gerecht werden.

"Es war spannend, eine Kirche zu entwerfen, die sowohl den kirchlichen als auch den täglichen Bedürfnissen der Gemeinde gerecht werden soll." - Tone Osen, LINK arkitektur

Gotteshaus 2.0: Mehrzweck-Kirche in Vennesla

Die neue Kirche im südnorwegischen Vennesla will ein Haus der Menschen sein: Sie ist nicht nur die Haupträumlichkeit der kirchlichen Veranstaltungen der Region, sondern wird auch kulturell von der nahegelegenen Schule und für das Vereinsleben von Vennesla genutzt. Der offene Grundriss im 1.530 m² großen Kirchengebäude ist an die gewünschte Mehrfachnutzung angepasst. „Es war spannend, eine Kirche zu entwerfen, die sowohl den kirchlichen als auch den täglichen Bedürfnissen der Gemeinde gerecht werden soll.

Die Kirche wird sich um die Gemeinde aller Altersgruppen kümmern und ein wichtiges Gebäude für die lokale Gemeinschaft sein“, erklärt Tone Osen, Architekt bei LINK arkitektur. Das Gebäude wirkt einladend und ist so konzipiert, dass es für Gemeinde und Mitarbeiter auch bei laufendem Kirchenbetrieb gut nutzbar ist.

Eigens entwickelter Fassadenziegel

An der Fassade der Kirche sollte der ehrwürdige Charakter des Hauses zum Ausdruck kommen, gleichzeitig musste sie lange haltbar und einfach zu warten sein. LINK arkitektur suchte dafür lange nach dem passenden Fassadenziegel und ließ sich zahlreiche Muster zuschicken. „Wir wollten eine Vollgussform für die Kirche und haben sowohl für das Dach als auch für die Wände einen leichten Vorsatzziegel gewählt“, erzählt Tone Osen über die Wahl der Backsteinfassade.

Die Vollgussform der Kirche erforderte eine enge Gehrung für nahtlose Übergänge an allen Außenecken und Kanten sowie zwischen Dach und Wänden. Diese spezielle Architektur erforderte höchste Präzision bei der Montage und ganz spezielle Profile der Ziegel. Unter den Musterziegeln fiel die Wahl auf den URBAN Ziegel, allerdings musste auch dieser im Produktionsprozess noch an die speziellen Bedürfnisse der Architekten angepasst werden. Diese hohen Anforderungen wurden von Wienerberger berücksichtigt und umgesetzt.

Profil für wechselnde Lichtstimmungen

So entstand eine speziell entwickelte Fassadenplatte mit einem Relief, das die Backsteinfassaden der Kirche im Laufe der Jahreszeiten und bei verschiedenen Sonnenverhältnissen unterschiedlich wirken lässt. Aufgrund der speziellen Unterkonstruktion lassen sich einzelne Ziegel einfach austauschen. Das garantiert höchste Nachhaltigkeit einerseits hinsichtlich der einfachen Wartung, andererseits bezogen auf die langfristige Wiederverwertbarkeit und Rezyklierbarkeit der Ziegel. „Der Schwerpunkt lag auf einem Gebäude, das sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig ist“, so die Architekten.