Eine jahrhundertealte Tradition der Weinherstellung, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde, wird in einer modernen, aber dennoch traditionellen Weinkellerei aus Holz, Ziegeln und Stroh bewahrt und gepflegt.
Eine der vier Weinregionen Kroatiens ist die als kroatisches Hochland bekannte Region, die im Südwesten der Hauptstadt Zagreb liegt. In Donja Reka, in der Nähe des Ortes Jastrebarsko, stellt die Familie Tomac im kontinentalen Klima des Hochlandgebirges traditionelle, biodynamische Weine her. 2021 wurde dem Ensemble, das die Familie im Verlauf der letzten 70 Jahre errichtet hatte, ein modernes Gebäude hinzugefügt.
Dieses verkörpert die Werte des Familienunternehmens und spiegelt durch seine architektonischen Merkmale die ursprüngliche und authentische Interaktion mit der Natur wider. Der Entwurf, der erdige Ziegelwände, frei liegende Holzträger, rohen Beton und ein strohgedecktes Dach mit einer grünen Dachterrasse beinhaltet, bietet eine harmonische Mischung aus Tradition und Innovation.
Die Architekten von Dva Arhitekta aus Zagreb wählten eine kleine Zahl an Naturmaterialien für eine moderne Scheune und ließen sie sichtbar: Das Erdgeschoss ist ein naturbelassener Tonziegelblock mit Betonboden, der dem Gebäude eine einfache, raue Schönheit verleiht. Der gedämmte Porotherm 44 IZO Profi vermittelt ein zeitgemäßes, industrielles Erscheinungsbild und sorgt gleichzeitig für ganzjährig moderate Temperaturen. Auskehlungen am Ziegel fügen die erwünschte Textur hinzu.
Das Tragwerk des zweiten Geschosses wurde aus Holz errichtet und bildet einen robusten Rahmen für das Haus. Das Obergeschoss dient als natürlich belüfteter, trockener Dachboden, der von den Holzscheunen des landwirtschaftlichen Gebiets der Umgebung inspiriert ist. Und schließlich fügt das strohgedeckte Dach Textur und die Essenz eines unverarbeiteten natürlichen Materials hinzu. Ein Dachgarten bietet Platz für Blumenbeete und die biodynamische Anbaukultur der Familie.
„Mit der Auswahl der Materialien haben wir alle bauphysikalischen Anforderungen erfüllt“, sagen die Architekten. Energieeffizienz war ein wichtiger Faktor bei der Auswahl vorgedämmter Ziegel für die Außenhülle des Erdgeschosses der Scheune. Da die Familie Wein nach einer alten georgischen Tradition herstellt, bei der die Trauben in sogenannten „Qvevri“-Tongefäßen unter der Erde gären, muss die Temperatur im Inneren der Scheune so stabil wie möglich sein.
„Das Weingut ist, mit seiner Konzeption und seiner Auswahl der Materialien, in die natürliche Landschaft integriert und wird so unter Beibehaltung der Biodiversität zu einem integralen Bestandteil des Ökosystems der Umgebung“, fügen die Architekten hinzu. Das fertige Ensemble ist daher nicht nur eine funktionelle Ergänzung der Anforderungen der Weinhersteller, sondern dient auch als Schutzraum für alle möglichen Tierarten, wie es landwirtschaftliche Scheunen schon immer waren.
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