Im Herzen des Viertels Cité Jardin wünschte sich die Stadt Plessis-Robinson eine Wohnanlage im europäischen Stil: Wohngebäude ganz im Sinne der historischen Architektur der Belle Époque.
Nicht weit vom Stadtzentrum Paris, in der Stadtgemeinde Plessis-Robinson, entstand eine Wohnanlage, die mit dem europäischen Stil spielt. Modernes Wohnen in historischer Architektur war das gesetzte Ziel der Stadtgemeinde. Mit dieser Aufgabe betraute man den Architekten Manuel Silva und sein Büro SUPD’AD. Als Handlungsfeld fand dieser ein Grundstück mit einem etwa sechs Meter tiefen Loch vor, das er von Beginn an in seine Planung integrierte.
Die Grube am Grundstück stellt heute den großen, zentralen Teich dar. Rundum ordnete Silva zwölf Wohngebäude an, die insgesamt 502 Wohnungen, darunter 38 Sozialwohnungen, beherbergen. Straßenseitig folgte der Architekt dem Wunsch der Auftraggeber und plante eine Abfolge von Fassaden, die sich optisch am Stil europäischer Hauptstädte orientieren:
Es finden sich Anlehnungen an die Kanäle von Amsterdam, Inspirationen vom Grand Place in Brüssel, Assoziationen zum Neoklassizismus Roms sowie zum Handelsplatz in Lissabon lassen sich entdecken. Insgesamt sollte es sich anfühlen wie ein Besuch in der Belle Époque, die besonders in Frankreich gerne nostalgisch betrachtet wird. In der „goldenen Zeit“ von 1870 bis zum Ersten Weltkrieg trafen sich Historismus und Jugendstil, Industrialisierung und romantische Formen – diese Zeit durfte bei diesem Wohnprojekt deutlich aufgegriffen werden.
Manuel Silva versteht das Dach als die fünfte Fassade eines Gebäudes, die eine ebenso hochwertige Optik verdient wie die vertikalen Flächen. Er entschied sich für die Terrakottafliese Koramic Vauban 2 Droite, welche er auf Musterplatten präsentierte. „Da die Bauherrschaft Wert auf Qualität legte, war sie mit der Wahl von Terrakotta sofort einverstanden“, so Silva. Mit zahlreichen Dachfenstern, Erkern und Gauben ausgestattet bietet das Dach eine optische Abwechslung, die durch eine gemeinsame Materialität gebündelt werden sollte.
Technisch sei es eine gewisse Herausforderung gewesen, die vielen Vorsprünge und Ausschnitte nahtlos und optisch ansprechend einzudecken, doch auch diese Schwierigkeit konnte gelöst werden: „Die Terrakotta-Dachziegel mussten von einer Fassade zur anderen perfekt ausgerichtet werden, wobei wir besonders auf die Dachfenster achten mussten“, hieß es. Farblich wählte er die drei Farbtöne Rot, Braun und Schiefer, die an der insgesamt rund 7.000 m2 großen Dachfläche für Orientierung und Einheit sorgen: Die Dachziegel verbinden zwar die Wohnhäuser miteinander, geben jedoch durch die farbliche Trennung jedem Haus ein eigenes Dach.
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